FORSCHUNGSANSATZ
GXY widmet sich dem Design und der Programmierbarkeit von Kollagenpolypeptiden, die biotechnologisch durch rekombinante Proteinsynthese in einem Bioreaktor hergestellt werden. GXY hat die einzigartige Kollagenzusammensetzung eines biologischen Gewebes, der Haut des Goldschlägers, entschlüsselt, die in der Vergangenheit als Hochleistungstextil verwendet wurde. Wir folgen der Methodik des „Reverse Engineering“, um das Eigenschaftsprofil des nativen Gewebes mit Hilfe biosynthetischer Proteine nachzuahmen. Bei GXY sind Biomaterialeigenschaften wie Dehnbarkeit, Zugfestigkeit und Selbstheilungskräfte auf genetischer Ebene programmierbar. Ein bereits identifiziertes, neuartiges Strukturelement in der Goldschlägerhaut dient als Kernstück für den Entwurf einer Minimalsequenz. Mittels Protein-Engineering wird ein biokompatibles und kollagenhaltiges Faserprotein entwickelt, das für textile Anwendungen optimiert ist. Mit Hilfe molekularbiologischer Verfahren werden Mikroorganismen gentechnisch so verändert, dass sie diese Polypeptid-Minimalsequenz produzieren – ein Verfahren, das industriell bereits im Tonnenmaßstab zur Herstellung von Enzymen eingesetzt wird. Die gewonnene Proteinmasse kann dann zu funktionalen Fasern und Garnen versponnen werden.